Du bist in das Jahr 955 gereist

Erkunde das Leben zur Zeit der Lechfeld­schlacht.
So siehst Du nun aus.
Du findest dich in der Rolle eines Pferdeburschen wieder.
Du dienst einem ungarischen Anführer.

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Es ist stockdunkel. Um dich herrscht leises aber reges Treiben. Du bist in einem kleinen Feldlager und Teil eines ungarischen Stoßtrupps. Ihr seid auf einem Raubzug und habt am Abend zuvor die Ungarnschanze bei Todtenweis ausgekundschaftet.

Da dort nichts zu holen war, habt ihr im Wald ein flüchtiges Lager errichtet.
Nun soll es weitergehn.

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1 | Beobachtung

Die ungarischen Reiter trugen im eigentlichen Sinne keine Rüstung. Mit einer schweren Rüstung hätten sie ihren größten taktischen Vorteil, die Wendigkeit und Schnelligkeit, bei Ihren Angriffen verloren. Sie setzten zu ihrem Schutz auf leichte Schilde und zum Teil auf feste lederne Kleidung, die, wenn überhaupt, nur wenig mit Metall abgedeckt war.

Dein Anführer gibt dir einen Tritt und befiehlt dir, schleunigst sein Zeug zusammenzupacken. Doch was ist das? Waffen und Ausrüstung deines Anführers und die von Feinden erbeutete Ausrüstung liegen wild durcheinander. Du musst nun möglichst schnell alles richtig sortieren. Schließlich kann sich dein Herr ja schlecht einen Helm der Ottonen aufsetzen!

2 | Beobachtung

Die modernste und stärkste Waffe, über die die ottonischen Truppen verfügten, waren die durch König Heinrich I. eingeführten Panzerreiter. Sie waren gut trainiert und ritten auf schweren, mit Hufeisen beschlagenen Streitrössern. Ihre Rüstung bestand in der Regel aus einem schweren Eisenhelm, einer Brünne (Kettenhemd/Schuppenpanzer) und Beinschienen.

3 | Beobachtung

Die ottonischen Soldaten waren mit Schwertern, Lanzen und Bögen bewaffnet. Dazu trugen sie einen meist runden Schild der in der Mitte einen Metallbuckel zur Verstärkung hatte. Die Waffen waren relativ schwer. So waren die Lanzen über 2 m lang und konnten als Speer geschleudert oder im Nahkampf verwendet werden. Die kräftigen Schwerter aus Eisen wurden als Hieb und Stichwaffe eingesetzt.

Ihr reitet los. Wichtig ist nun, Freund von Feind sicher unterscheiden zu können.

4 | Beobachtung

Die Ungarn ritten auf leichten Sätteln mit Steigbügeln. Die Pferde trugen einfaches Pferdegeschirr. Die Pferde der Anführer hatten prächtigeres Geschirr. So wurde hier bei Todtenweis ein besonders prächtiges Zaumzeug eines ungarischen Anführers gefunden. Die ungarischen Pferde waren relativ klein, dafür aber sehr ausdauernd und wendig. Sie waren nicht mit Hufeisen beschlagen. Das hatte für die Taktik der Ungarn einige Vorteile, doch in der Schlacht am Lechfeld wurde ihnen vielleicht genau dies zum Verhängnis

Quiz

Wofür waren die ungarischen Reiter besonders gefürchtet?

Trugen die ungarischen Reiter eine Rüstung?

Mit welchen Waffen kämpften die ottonischen Soldaten?

Wie waren die ungarischen Pferde gesattelt? Waren sie mit Hufeisen beschlagen?

Wodurch hatten die ottonischen Truppen einen Vorteil gegenüber den Ungarn?